Tempel, Tempel, Tempel

Nach einer mehr als langen Fahrt (Boot, Bus, stop mitten in der Nacht in the middle of nowhere, dann wieder Bus, dann TukTuk) bin ich also vorgestern mitten in der Nacht in Siem Reap in Kambodscha angekommen. Meine Reisepartnerin hierher: Lauren, eine very english Flugbegleiterin aus Newcastle. Das Hostel hatten wir vorgebucht, mitten in der Nacht eine Unterkunft zu suchen schien uns keine gute Idee. Und recht hatten wir. Das gebuchte Hostel ist recht günstig, die Betten im Schlafsaal sind sauber, das Personal ist freundlich.
Gestern sind wir nur ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben uns den Markt angeschaut. Dort gibt es essenstechnisch wirklich alles. Schweinekopf, Frösche, alle möglichen Fische, Babyhühner, alles was man sich an Gemüse vorstellen kann und noch viel mehr. Am Abend sind wir dann gemeinsam mit ein paar Leuten aus dem Hostel nach Angkor Wat gefahren. Unser TukTuk Fahrer Tom sollte unser Fahrer des Vertrauens bleiben, auch heute. Wir haben uns gestern Abend also den Sonnenuntergang auf einem Tempel angeschaut und heute einen Teil der restlichen Tempelanlage dort. Sehr beeindruckend. Manche Leute verbringen mehrere Tage dort, mit hat ein Tag eigentlich gereicht. Die Tempel sind zwar schön, aber eben immer Tempel halt. Etwas mehr über Buddhismus sollte man wahrscheinlich wissen, um alles zu verstehen. Der Vorsatz sich darüber zu informieren ist bisher aber immer an wichtigen anderen Aktivitäten gescheitert 🙂
Highlight des Tages für mich: der Tempel in dem einige Szenen des Films Tomb Raider mit Angelina Jolie gedreht wurden. Das Videospiel dazu war schon immer einer meiner Favourites und ja, ich will wenn ich zurück bin unbedingt den neuen Teil spielen. Lara Croft als Jugendliche, Videogeekherz, was willst du mehr.
Morgen geht es für mich in aller frühe mit dem Bus nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha, wo ich aber nicht allzu viel Zeit verbringen möchte. Vielmehr zieht es mich nach Süden, wo ich gerne ein paar ruhige Tage am Strand verbringen würde.
Aber wie es genau weiter geht, das seht ihr dann im nächsten Blog Eintrag!

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4000 Inseln!

Vorgestern Mittag bin ich also gestartet, von Vang Vieng im Norden von Laos, mit dem Bus 5 Stunden in die Hauptstadt Vientiane. Nach einem kurzen Stop dort ging es dann mit dem Nachtbus weiter nach Pakhse im Süden von Laos. Der Nachteil der Nebensaison hier ist, dass es oft regnet. Der Vorteil hingegen ist, dass es derzeit überhaupt nicht überfüllt ist. In jedem Hostel gibt es genug Schlafplätze, die Lokale sind auch nicht überfüllt. Dasselbe gilt, wenn man so wie ich diesmal Glück hat, auch für den Nachtbus. Ich hatte also eine Liege die eigentlich für zwei (kleine asiatische) Personen gemacht ist, für mich alleine. Dementsprechend gut habe ich geschlafen. Gut für Nachtbus Verhältnisse zumindest. Wir sind also am nächsten Morgen in Pakhse angekommen und von dort mit dem Bus 3 Stunden weiter bis zu den 4000 Inseln (zu diesen ging es dann später mit dem Boot). Hier angekommen merkt man sofort, dass hier relaxen die Devise ist. Nur wenige Touristen sind hier, den Tag verbringt man am besten in der Hängematte bei einem Buch, oder beim radeln oder spazieren über die Insel. Oder man liegt so wie ich jetzt auf einer Liege in einer Bar mit Blick über den Mekong und die anderen Inseln und schreibt wieder mal etwas in seinen blog!
Auf der Reise hierher habe ich drei Engländer kennengelernt, mit denen ich mir einen Bungalow teile. Morgen früh geht es dann mit dem bis weiter über die Grenze nach Siem Reap in Laos, wo Angkor Wat mit seinen berühmten Tempeln auf mich wartet.
Bis dahin werde ich mein kaltes Bier genießen und die geschundenen traveller Beine entspannen 🙂 was man auf einer Insel eben so tut, oder…
Das Internet ist hier genauso langsam wie das Leben und die Leute, deswegen lade ich Fotos hoch, wenn ich wieder im highspeed Internet Bereich bin!20130824-173131.jpg20130824-173343.jpg20130824-173441.jpg20130824-173638.jpg

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Im Herzen von Laos

Vor einigen Tagen sind wir also angekommen in Luang Prabang. Wir, das waren Tom aus Australien, Kathi in Maria aus Deutschland, und ich. Die ganze Strecke von Muang Khua bis nach Luang Prabang haben wir per Boot zurück gelegt. Eine willkommene Abwechslung zu den langen Busfahrten. In Luang Prabang angekommen merkt man sofort dass man nicht mehr in Vietnam ist. Würden einen in Vietnam noch zig Verkäufer und Hostel Runner “abholen” wenn man mit dem Boot oder Bus ankommt, kümmert das in Laos hier niemanden wirklich. Wenn dann fragt einen höchstens jemand freundlich ob er einem weiter helfen kann.
Frisch runter vom Boot haben wir uns als erstes ein Hostel gesucht. 2 Euro pro Nacht, wie in Südostasien eben so üblich. Auf dem Weg zum Hostel haben wir ein Restaurant direkt am Fluss gesehen, das Hotpot serviert. Eine Art Fondue mit Fleisch, Fisch, Eiern und einer Menge Gemüse. Dort haben wir unsere ausgehungerten Mägen ordentlich verwöhnt. Für 5 Euro pro Nase, inklusive 2 Bier. Die sind hier übrigens fast überall von der Brauerei Beerlao und kommen immer in 0,6 Liter Flaschen. Man gewöhnt sich schnell daran 😉
Nach einer etwas längeren Nacht haben wir am nächsten Tag erst mal ausgeschlafen und uns nach einem ordentlichen Frühstück den königlichen Palast und die vielen Tempel in der Stadt angesehen. Luang Prabang ist nämlich UNESCO Weltkulturerbe und wirklich wunderschön. Die vielen Tempel und buddhistischen Mönche in Orangen Roben waren wunderschön anzusehen und ich habe mich sogar ein bisschen in Meditation versucht, bei Sonnenuntergang auf einem Hügel in Luang Prabang. An euch alle die ihr diesen Blog liest habe ich dabei gedacht und mich gefreut euch alle bald wieder zu sehen. Vor allem an den Nico und meine zukünftige Nichte habe ich gedacht und ihnen die besten buddhistischen Gebete geschickt. Ich hoffe sie werden auch einmal diesen wunderbaren Ort besuchen können.
Am Abend haben wir dann den örtlichen Nachtmarkt unsicher gemacht und ordentlich Souvenirs geshoppt, aber das seht ihr dann ja bald selbst.
Am nächsten Tag haben wir und ein TukTuk gemietet und sind zu einem Wasserfall gefahren. Ein TukTuk ist eine große Vespa mit einer Ladefläche hinten oben, da passen leicht 6 Leute drauf. Auf allen Kotflügeln auf allen TukTuks ist ein großes Bild von Rambo drauf, fragt nicht nicht wieso. Die Wasserfälle waren super, wir haben backflips von einem Baum ins Wasser gemacht und sind geschwommen. Vor allem war es auch nass. Nicht nur wegen der Wasserfälle, sondern es hat ordentlich geregnet, aber es ist eben Regenzeit hier. Mindestens einmal am Tag regnet es hier ordentlich.
Am nächsten Tag sind wir dann mit dem Bus nach Vang Vieng. Die Fahrt dorthin war…. Speziell. Die Landschaft war wunderschön, aber die Straße holprig und kurvig und der Busfahrer kriminell unterwegs. Außerdem musste ich auf einem Notsitz sitzen. Nicht sehr bequem, leider (aber das ist eben reisen in Südostasien). In Vang Vieng haben wir jetzt zwei Nächte und einen Tag verbracht, und es war einfach nur Party. Sehr schräg, ein bisschen wie Rimini. Heute haben wir riesige Schwimmreifen gemietet mit denen wir denen wir den Fluss runter getrieben sind. Unterwegs haben wir bei drei Bars Halt gemacht, wo ordentlich gefeiert wurde. Mit Volleyball, Schlammschlacht (es hat die ganze zeit geregnet) und Bier.
Und jetzt sitze ich hier und poste wieder ein paar Updates. Schön langsam läuft mir die Zeit davon, also habe ich für morgen einen Bus und ein Boot gebucht, die mich ganz in den Süden von Laos bringen werden, zu den 4000 Inseln. Gut 20 Stunden wird der Spaß sicher dauern, aber dann bin ich an der Grenze zu Kambodscha, da will ich als nächstes hin. Das weniger gute daran: ich muss Tom, Maria und Kathi goodbye sagen, über die letzten Tage sind wir ein gutes Reiseteam geworden. Tom wird noch eine Woche hier bleiben und trifft sich dann mit einem Freund, die Mädels bleiben etwas länger hier und fahren dann auch nach Kambodscha. Ich bin schon gespannt auf den Süden von Laos und lasse euch wissen wie es weiter geht.
Da das Internet hier so langsam ist, kann ich erst später Bilder raufladen. Geduld (die braucht man in Laos auch: durchschnittliche Wartezeit auf ein Frühstück bei leerem lokal 45 Minuten…)

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Calcetto

Liebe Innsbrucker Jungs und Mädls!
DAS wäre doch mal ein calcetto Tisch fürs Project! Stürmer ohne Füße, statt Mittelfeldspieler ein Holzbrett und wenn du den Ball ein bisschen fester reinhaust, springt er garantiert wieder zurück.
Was meint ihr?

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Einen Gang runter schalten

Am Donnerstag Abend um 6 Uhr ging die reise also los. Am Hauptplatz in Sapa haben wir gewartet und dann kam er, der Nachtbus… Auf zwei Etagen verteilt hatte er Liegebetten, die so bemaßt sind, dass bereit die kleinen Vietnamesen nur mit angewinkelten Knien dort liegen können. Weil total überfüllt, lagen auch am Boden überall Menschen. Innen beleuchtet wurde der Bus von Leuchtschlangen in Regenbogenfarben. Die Musik: vietnamesischer Schlager Techno (den ich leider als Ohrwurm immer noch im Kopf habe).
Über holprige und kurvige Straßen ging es also fast 10 Stunden lang bis nach Dien Bien Phu. Unterwegs haben wir gefühlte 20 mal angehalten um Sachen auf- und abzuladen. Schließlich sind Busse hier auch das ideale Beförderungsmittel für Waren aller Art. In Dien Bien Phu angekommen, waren unsere Rucksäcke plötzlich auf dem Dach vom Bus, unten drin waren Säcke voller Gemüse und ein Käfig mit einem Hundewelpen. Erstaunlicherweise habe ich während der Fahrt doch etwas geschlafen, mehr als ich mir erwartet hatte. Tom, der Australier mit dem ich gerade zusammen unterwegs bin, hatte da weniger Glück. Geschlagene 10 Minuten Schlaf, mehr sei nicht drin gewesen, hat er gemeint.
In Dien Bien Phu mussten wir dann umsteigen in einen Bus nach Muoang Khua, über die Grenze nach Laos. Als Zusatzladung im Bus: Motorradreifen, ein Scooter Motor, ein Pack Eisenstangen und ca. 100 Paletten Bier. Immer wieder haben wir gestoppt und Sachen ausgeladen, die Touristen durften da gerne auch mal mithelfen. An der laotischen Grenze angekommen, haben wir dann alle Formalitäten erledigt (inklusive Fieber messen), unser Visa bezahlt und weiter ging es. Im Bus haben wir andere Leute getroffen, die denselben Plan hatten wie wir: mit dem Bus nach Muong Khua, um dort mit dem Boot weiter nach Luang Prabang zu fahren. In Muong Khua sind wir also runter zum Fluss um haben uns ein Boot mit Fahrer gemietet, das uns bis ins nächste Dorf gebracht hat. Heute (Samstag) geht es dann mit dem Boot weiter bis nach Luang Prabang. Die Fahrt den Fluss runter war atemberaubend. Links und rechts nur Dschungel, einige Fischerdörfer, Wasserbüffel die im Fluss Abkühlung suchen und Fischer auf länglichen Booten, die ihre Netze ausbringen.
Im Dorf angekommen haben wir uns ein Zimmer genommen, sind noch etwas essen gegangen und dann wie Steine ins Bett gefallen.
Was ich bereits jetzt sagen kann: Laos ist sehr viel ruhiger und entspannter als Vietnam. Einen Gang runter schalten eben…

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Auf nach Laos

Zusammen mit einem netten Australier den ich hier kennengelernt habe geht es in einer Stunde nach Laos. Mit Bus und Boot, über Berge und Flüsse bis nach Luang Prabang. Sobald ich dort bin lasse ich euch mehr über die Reise wissen.

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Die Berge

Berge, grün bis zum Gipfel. Was für mich, der aus den Alpen kommt, unwirklich erscheint, sieht man hier überall. Die Landschaft hier im hohen Norden ist unglaublich. Reisfelder, Maisfelder und grün grün grün soweit das Auge schauen kann. Die erste Nacht habe ich in einem abgelegenen Dorf verbracht, wo jeden Sonntag ein großer Markt stattfindet. Das war’s dann aber auch schon mit Sachen die man dort anschauen kann, weshalb der restliche Tag (und die Nacht) dort ziemlich einsam verlaufen ist. Am nächsten Tag bin ich also mit dem lokalen Bus ins nächste Dorf, Sapa. Auf dem Weg dorthin haben wir dann auch mal 4 Matratzen und Säcke voll Reis mitgenommen, Platz im Bus war trotzdem genug. In Sapa habe ich einen Platz in einem Hostel reserviert. Ein wundervoller Platz, mit vielen jungen Leuten die auch auf Reisen sind. Bei einem gemütlichen Bier habe ich drei sehr sympathische Engländer getroffen, die mich eingeladen haben, die nächsten zwei Tage mit ihnen bei einer Familie zu verbringen. Es gibt sehr viele lokale Minderheiten hier und um etwas dazu zu verdienen, können Touristen bei ihnen Zuhause übernachten. Wir sind also gestern Morgen gestartet und durch Reisfelder bis zum Haus von Mamachu gewandert, so hieß die nette Frau die dort gewohnt hat.
Als wir dort waren hat mich vieles an Gasteig erinnert, das ist der Name des Hofes wo meine Großeltern gelebt haben und mein Vater aufgewachsen ist. Eine wundervolle Erfahrung, und so viele positive Erinnerungen an meine Oma Maria wurden auf einmal wach und ließen mich einen der schönsten Abende bisher hier verbringen.
Am Tag zuvor habe ich einen netten Australier getroffen, Tom heißt er, und auch er will nach Laos. Wir haben also bei einem Bier beschlossen, gemeinsam über die Berge nach Laos zu reisen. Morgen werden wir zuerst einer Bauernfamilie hier helfen, Mais zu ernten und am Abend geht es dann mit dem Nachtbus bis an die Grenze nach Laos. Mehr News über dieses Land, von dem ich schon so viele Leute habe schwärmen hören, gibt es dann wenn ich dort bin. In der Zwischenzeit genießt die Fotos von der unglaublichen Landschaft hier.

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Beim reden kommen die Leut zam

Der letzte Tag in der Halong Bucht ging gleich stressig (nur früher, Frühstück um 7) weiter wie der erste. Die Höhle die wir am Vormittag besichtigt haben war den Ausflug aber wert und beeindruckend. Ein bisschen hat sie mich an Tomb Raider erinnert. Ach wäre doch bloß auch Lara Croft aufgetaucht.
Obwohl die ganze Tour sehr touristisch war, hat es sich am Ende dann doch gelohnt. Den Unterschied machen wie immer die Leute (Zitat für zukünftige Memoiren vermerken). Einige sehr nette Deutsche waren mit an Bord, unter ihnen Philipp (ja wenn ich jetzt bloß wüsste wie man den Namen genau schreibt – ph, ein L, zwei P, wer weiß…) und Steffi aus München, die bereits länger in Südostasien unterwegs sind. Wie es sich für Münchner gehört, verstehen die beiden einen gscheiden Schmäh (wie der Wiener treffend sagen würde) und haben selbigen auch selbst auf Lager. Sie geben mir ein paar Tips für meine weitere Reise und bestärken meinen Plan, auch nach Laos zu fahren. Was ich von den beiden auf der weiteren Reise mitnehmen werde: Philipps Grundeinstellung, genau deshalb ein paar Bier mit an Bord zu nehmen, weil es der leicht verrückte Tourguide verboten hat. Außerdem Steffis sympathisches Lachen und ihre erfolgreiche Hartnäckigkeit wenn es darum ging, die Bord Crew vom Soundwechsel zu überzeugen (Modern Talking geht nämlich echt nicht…).
Auch eine sehr nette deutsche Familie war mit an Bord, auf dem Rückweg im Bus hat Maren uns zum Zeitvertreib mit einem Handy Spiel ausgequizt (wir waren gut, gewonnen wurde ein Pony, ein Fernglas, ein Rucksack und ein Zelt, leider alles nur virtuell und vor allem: kein Sattel. Das geht, wenn man ein Pony gewinnt, natürlich gar nicht).
Zurück in Hanoi habe ich noch Passfotos gemacht, die werde ich für die Einreise nach Laos und Kambodscha brauchen. Weils mich leider um die Nase leicht schnupft (Klimaanlage lässt grüssen) habe ich mir dann noch eine kräftige pho Suppe gegönnt. Um 8 bringt mich dann das Taxi zum Bahnhof, wo ich gegen 10 mit dem Nachtzug in die Berge fahre. Gebucht hat mir alles Anna, die sehr nett und bemüht das Kangaroo Hostel in Hanoi führt und sich gerne für ein Foto hergibt (und dabei genau kontrolliert hat ob es schon schön genug geworden ist)

Erkenntnis des Tages: an jedem Straßenstand wo Essen verkauft wird, stehen auch Zahnstocher am Tisch. Die sind leider nicht rund und spitz, sondern eckig und stumpf. Das dumme daran: dank super (teurer -> danke Mama und Tata) zahnorthopädischer Behandlung sind meine Zähne zu gut aneinander gereiht. Die Erkenntnis des Tages ist heute also: man kann auch zu kleine Zahnlücken haben.

Essen des Tages: die Kokosnuss Toffee Zuckerlen von Steffi.

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Halong Bucht

Halong, das heißt auf vietnamesisch “herabsteigender Drache”. Der Legende nach hat nämlich ein solcher die ganzen Karstfelsen hier ins mehr gespien. Heute schaut es hier so aus, als habe ein anderer Drache namens Massentourismus 500 Boote hierher gespien. So viele fahren hier nämlich Tag für Tag die Touristen durch die Gegend. 2 Tage Halong mit einer Übernachtung auf einem Boot schaut dann so aus: mit dem Minibus in 3 Stunden von Hanoi nach Halong. Unterwegs erzählt unser Tourguide (wir sollen ihn “Happy” nennen, das sei einfacher zu merken für die ausländischen Touristen) in bester Touristenmanier etwas über die Bucht und anderes Zeug. Zwischendurch gibt es den obligatorischen Stop bei einer Absteige wo irgendwelcher Krimskrams an Touristen verhökert wird. Dort wird man durchgeschleust, dann geht es weiter zum Fährterminal wo alle Touristen auf Boote verfrachtet werden. Happy hält den Zeitplan sehr straff und scheucht uns ständig durch die Gegend. Mehr als 10 Minuten Pause zwischen den einzelnen Aktivitäten ist nicht drin. Es gibt also, in chronologischer Reihenfolge: Lunch, Ausflug zum Fischerdorf, Kajak fahren, Weinkostprobe, kurze Wanderung auf einen “Berg”, schwimmen, cooking class (Frühlingsrolle rollen), Dinner. Weil wir uns bei ein paar Bier selbst gut unterhalten, fällt Karaoke zum Glück aus.
Was für ein Tag. So, und jetzt muss ich gleich wieder los. 10 Minutes, we go visit cave, yes come on…

Erkenntnis des Tages: Massentourismus geht immer noch schlimmer als man denkt. Tragisch dabei: die Schönheit des Ortes geht dabei total unter.

Essen des Tages: “leider nur” Wasserspinat. Sehr leckeres im wok geschwenktes Gemüse, tatsächlich spinatig, die Stängel jedoch mit mehr Biss. “leider nur” deshalb, weil das restliche Essen auf der Tour eher mittelmäßig war.

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Regen, aber richtig!

Tag 2 in Hanoi, der verrückten, lauten Hauptstadt von Vietnam. Bereits als ich am morgen aufgewacht bin, hat es geregnet. Regen funktioniert hier folgendermaßen: grauer Himmel, ab und zu tropft es leicht. Das ist der Zeitraum wo es nicht wirklich regnet. Aber dann, ja dann regnet es wirklich. Es schüttet, es gießt, als ob jemand das Meer über der Stadt ausschütten würde. Die Kanalisation ist dem ganzen nicht wirklich gewachsen und die Straßen stehen halb unter Wasser (und ich wate mitten durch, eingepackt in meine Gore Tex Jacke).
Als es am Vormittag etwas nachgelassen hat mit dem Regen, bin ich also gestartet. Zu einem der wichtigsten “Pilgerstädten” der Vietnamesen: dem Mausoleum von Ho Chi Minh. Bruder Ho, der die Vietnamesen nach dem zweiten Weltkrieg in die Unabhängigkeit geführt hat, liegt dort einbalsamiert aufgebahrt. Eigentlich hätte er laut Testament eingeäschert werden wollen, aber man hat ihn nach seinem Tod einbalsamieren lassen. Das Mausoleum ragt wie ein grauer, trostloser Klotz in die Landschaft.
Das gute an Regentagen: es sind nicht viele Touristen unterwegs, die Warteschlange war also kurz. Ho Chi Minh anschauen heißt dann in Zweierreihen aufstellen und im Schritttempo durch das Mausoleum durch und an Ho Chi Minh vorbeigehen. Danach kann man noch das Haus besichtigen, wo er gewohnt und gearbeitet hat. Wie alle Museen die ich bis jetzt hier angeschaut habe, eher mittelmäßig. Da sind wir in Europa andere Standards gewohnt. Außerdem schwingt überall ein bisschen kommunistische Propaganda und eine sehr einseitige Sicht der Dinge mit. Vietnam war und ist eben unverkennbar ein kommunistisches Land.
Zurück in der Altstadt habe ich mir dann erst mal etwas zu essen besorgt, nämlich Bun Cha. Das sind Bällchen aus faschiertem Schwein in einer Art Suppe serviert, dazu eine Frühlingsrolle mit Krebsfleisch, außerdem Glasnudeln und ein riesiger Teller frische Kräuter (den man hier zu vielen Gerichten einfach so dazu serviert bekommt).
In einer schmalen Seitengasse, in der man alles mögliche an kochbarem finden konnte, habe ich mir dann noch eine Drachenfrucht geholt. Sieht sehr schön aus und hat geschmeckt wie eine Mischung aus Kiwi und Birne.
Waschelnass im Hotel angekommen (außer am Oberkörper, Gore Tex hält wirklich trocken, das hier war der ultimative Test) habe ich dann noch ein bisschen für die nächsten Tage geplant, gebucht und endlich mal ein bisschen entspannt. Genau das richtige bei dem Wetter. Am Abend dann noch eine Suppe und am Bier am Straßenstand, und ich war zufrieden.
Übrigens: ich habe eine vietnamesische SIM Karte mit Internet. Ihr könnt mir also jederzeit über whatsApp schreiben und mich im Notfall sogar anrufen. Nummer: +84 1259068281
So, jetzt ist es hier 7 Uhr Morgen, um 8 startet mein Bus in die Halong Bucht, wo ich heute auf einem Schiff übernachten werde. Das Wetter ist leider immer noch schlecht, aber immerhin ist in der Bucht kein Sturm mehr (einige Leute die ich hier getroffen habe mussten die letzten Tage ihre gebuchten Touren dorthin absagen). Ich bin schon gespannt auf diesen Ort, der zum Unesco Weltkulturerbe gehört und auch eine der touristischen Hauptattraktionen Vietnams ist. Und ich freue mich jetzt einmal aus dem chaotischen Hanoi rauszukommen.

Erkenntnis des Tages: Gore Tex ist wirklich zu 100% wasserdicht.

Essen des Tages: eine super gewürzte, scharf tomatige Suppe mit Reisnudeln am Abend.

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